Die Gesichter hinter den Masken
- seelenveilchen
- 16. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Apr.
"Wir werden als Originale geboren und sterben als Kopien" - Ernst Ferstl -

Damals war ich im Krankenhaus, als die Clowns vorbeikamen. Diese Angst. Angst nicht einschätzen zu kennen, wer dahinter steckt. Diese Gesichter, die immer glücklich scheinen, diese Stimme, die immer laut und optimistisch klingt. Diese Gestalten, die bei mir nicht nur Bauchweh hervorriefen, sondern auch das Gefühl einer inneren Leere weckten, als ob man im kalten Wind steht - bewegungslos - und keinen weiteren Schritt gehen kann.
Doch wenn ich mich umschaue, steckt in so vielen Menschen Angst. Du schenkst ein Lächeln und spürst in deiner Brust ein ziehen, innerlich weißt du, dass es nicht wahr ist was du zeigst - eine Vase, die in jedem Moment zerbricht.
Welche Rolle zeigst du nach Außen hin?
Überall diese ganzen Stimmen im Außen. Ich lausche nach innen - dort wo Klarheit und Stille liegen sollte, herrscht Chaos.
Ohne Maske - wer dann?
Wir setzen eine Maske auf, eine Maske, die nicht mehr zum Abnehmen ist. Ich trage sie. Niemand sieht, wer ich wirklich bin, und inzwischen sehe ich mich selbst nicht mehr.
Das lange Tragen meiner Maske führt irgendwann an einen Punkt, an dem man nicht mehr weiß, wer man ist. Statt Verbindung absolute Trennung. Statt Wahrheit die Rolle der Täuschung.
Eine kahle Fassade, die ich anderen präsentiere. Die Mauer, die ich Stein für Stein selbst gebaut habe ist so hoch geworden, kein Weg führt darüber, vergessen wo der Eingang damals war.
Stark sein - keine Verletzlichkeit. Genauso muss man sein. So wird man akzeptiert und so ist man richtig.
Perfekte Leben
Die Illusion ein perfektes Leben haben zu müssen - "da es die anderen auch haben".
Doch entspricht das der Realität? Ist das wahr? Keine Probleme und Herausforderungen zu haben? Man postet ein glückliches Bild auf Social Media, obwohl man sich nachts nach Berührung sehnt.
Je mehr ich mich vergleiche, desto unglücklicher werde ich. Doch immer das Wort: "Anpassung". Ich muss mich anpassen, um mithalten zu können. Das Mitlaufen führt zur Gemeinschaft. Gemeinschaft und Verbidnung. Ein Gefühl, dass verstanden und gesehen zu werden. Ein Gefühl der Zugehörigkeit.
Eine Maske zu tragen, kann zur Waffe werden, wenn man sie immer trägt. Sie kann in dich hineinwachsen, sodass du eines Tages in den Spiegel schaust und dich fragst: "Wofür? Bin das Ich?"
Ist es das Wert, dass mich niemand kennt. Möchte ich den Preis zahlen, dass nur meine Maske geliebt wird? Was wäre, wenn die Liebe: auf Echtheit, Vertrauen und Ehrlichkeit beruht.
Der Schrei nach mehr
Alles was du nun trägst und nicht zu dir gehört, kannst du wieder abnehmen. Nicht alles sofort. Nicht alles von heute auf morgen. Nicht alles mit einem Schnipp.
Sei ehrlich zu dir selbst, finde Menschen die echt sind. Denn oftmals haben wir alle ähnliche Sorgen.
Ich entscheide mich dafür: Ich nehme meine Maske ab und zeige mich.
Welche Maske trägst zu täglich? Welche Teile möchtest du ablegen? Sei mutig und vertraue darauf, dich wieder zu entdecken.
Wo fängt man an? Der erste Schritt liegt darin, nicht perfekt zu sein. Verletzlichkeit: Meine Superkraft. Deine Superkraft. Unsere Superkraft.
Es lässt uns wieder zu dem Menschen werden, der wir wirklich einmal waren. Hinter jeder Maske steht ein ein echtes und lebendiges Ich, dass nur darauf wartet, wieder mit dir in Kontakt zu kommen.
Fühle dich umarmt
Dein Seelenveilchen
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